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District of Columbia

Washington D.C. ist Hauptstadt und Regierungssitz der USA zugleich. Das Stadtgebiet Washingtons ist gleichzeitig das District of Columbia, der Bundesdistrikt der Vereinigten Staaten. Unter einem Distrikt versteht man einen Teil eines föderativen Staates, der lediglich der Staatsregierung, nicht aber einer Regionalregierung untersteht. Es handelt sich dabei also um ein bundesunmittelbares Gebiet. Neben den USA verfügen auch andere Staaten wie Argentinien und Brasilien oder in etwas abgewandelter Form auch Australien oder Indien über solch einen Distrikt.

Die Stadt Washington wurde nach dem Führer der Unabhängigkeitsbewegung und ersten Präsidenten des jungen Staates, George Washington, benannt. Die Bezeichnung Columbia fußt auf dem Namen Kolumbus‘ und ist ein alter, eher poetischer Name für die USA. Das Motto des District of Columbia lautet Justitia Omnibus, Gerechtigkeit für alle. Wie passend, dass sich hier auch der Internationale Währungsfonds und die Weltbank befinden.

„D.C.“ oder „The District“, wie das District of Columbia auch genannt wird, ist gerade einmal 177 km² groß, vereint aber selbst auf dieser geringen Größe beachtliche Unterschiede: die Stadt ist stark urbanisiert, aber überall finden sich kleine, wildromantische Refugien. Neben Kunst, Kultur und Kommerz findet man hier wider Erwarten zum Beispiel auch Vogelbeobachtungsstationen und erstaunlich viele Parks und Gärten. Die Stadt am Potomac River bildet nicht nur in vielerlei Hinsicht das Zentrum der USA, sie selbst ist auch um ein Zentrum herum aufgebaut: das Kapitol. Es bildet (angeblich) den geografischen Mittelpunkt von D.C., liegt auf dem Punkt, in dem sich alle Stadtteile Washingtons treffen und alle wichtigen Straßen laufen darauf zu.

Washington zieht aber nicht nur Politiker jeglicher Couleur an. Künstler wie Duke Ellington, Marvin Gaye, Samuel L. Jacksons oder Persönlichkeiten wie Al Gore oder Pete Sampras sind Kinder dieser Stadt, dieses Landes. Übrigens: wussten Sie schon, dass die Stadt komplett von einem französischen Ingenieur entworfen wurde? Und wenn Sie eine Adresse suchen, sollte Sie wissen, in welchem Distrikt Washingtons Sie fündig werden wollen. Das Straßensystem ist nämlich leicht verständlich, aber nicht eindeutig und ein und dieselbe Adresse kann in allen vier großen Stadtteilen zu finden sein.

District of Columbia

District of Columbia ©iStockphoto/SeanPavonePhoto

District of Columbia Geographie

Geografisch gesehen sind Washington und das District of Columbia von Maryland und Virginia eingeschlossen, was sich aus der Geschichte D.C.s heraus begründen lässt. Im Westen Washingtons liegt also Virginia, der Südosten, Nordosten und der Nordwesten werden von Maryland begrenzt. Relativ nah, in etwa 160 km Entfernung, liegt die Chesepeake Bucht und somit der Atlantische Ozean.

Trotz seiner lediglich 177 km², was etwa der Fläche von Karlsruhe entspricht, gibt es drei große Ströme im District: den Potomac River, den Anacostia River und den Rock Creek. Ungewöhnlicherweise folgen diese Flüsse ihrem natürlichen Lauf und gelten dafür, dass sie durch urbanes Gebiet fließen, als relativ wild.

Am Zusammenfluss des Anacostia und des Potomac Rivers befindet sich eine Landzunge, Hains Point. Im Potomac liegen die einzigen Inseln des Districts, Theodore Roosevelt Island, Columbia Island und Three Sisters Island. Einige kleine Hügel und niedrige Täler strukturieren die sonst eher flache Oberfläche D.C.s.

Die Frischwasserversorgung wird jedoch nicht nur durch die Washington durchfließenden Flüsse gewährleistet. Die Talsperren Dalecarlia Reservoir, McMillan Reservoir und Georgetown Reservoir liegen im Nordwesten auf dem Gebiet von Maryland, stehen Washington aber zur vollen Verfügung.

Der höchste Punkt des District of Columbia ist Tenleytown. Dieser Stadtteil Washingtons liegt 125 Meter über dem Meeresspiegel und beherbergt die ehemaligen Verteidigungsfesten Fort Reno und Fort Bayard.

Washington liegt auf dem gleichen Breitengrad wie Südspanien. So ist es auch nicht verwunderlich, dass hier ein eher feuchtes, subtropisches Klima herrscht, das heiße, feuchte Sommer und milde Winter mit sich bringt. Das Wetter in „The District“ neigt zuweilen zu heftigen Gewittern bis hin zu Tornados.

District of Columbia Geschichte

Die Geschichte des District of Columbia ist verhältnismäßig kurz, da Washington und das District selbst erst nach der Unabhängigkeitserklärung der britischen Kolonien entstanden. Gegründet wurde Washington 1790. Von Anfang an handelte es sich dabei um eine Planhauptstadt. Auf Teilen Virginias und Marylands sollte die zukünftige Hauptstadt der Vereinigten Staaten von Amerika entstehen, die „Federal City“, dazu ausgelegt, einen Staat effektiv von hier aus zu regieren. Entworfen wurde die Stadt übrigens vom Franzosen Pierre Charles L’Enfant. Er hielt sich dabei an das sogenannte Karlsruher Vorbild. Vermutlich basierte es auf Skizzen Thomas Jeffersons, der auf seiner Deutschlandreise 1788 so begeistert vom Stadtplan Karlsruhes war, dass er ihn skizzierte und in die USA mitnahm.

Nachdem der Entwurf für die neue Bundeshauptstadt stand, musste zunächst Land aus den Staaten Maryland und Virginia herausgenommen werden. Das Land, das somit beiderseits des Potomac zur Verfügung stand, war in der Hauptsache jedoch Wiesen- und Sumpfland und musste erst trocken gelegt werden, bevor die eigentlichen Bauarbeiten beginnen konnten.

Am 11. Juni 1800 schließlich wurde Washington D.C. die ständige Hauptstadt der USA. Der ehemals zu Virginia gehörende Teil wurde 1846 an den Staat zurückgegeben, da die Stadt nicht in dem erwarteten Ausmaß wuchs. Heute befindet sich dort Arlington mit dem bekannten Militärfriedhof.

Während des Britisch-Amerikanischen Krieges 1814 wurde die Stadt von den Briten erobert und zum Teil zerstört. Das 1792 erbaute Weiße Haus, der Amtssitz des Präsidenten, wurde beschädigt.

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Erst 1974 erhielt Washington einen Stadtrat. Seitdem dürfen die Bürger auch einen Bürgermeister wählen. Aber die Stadt hat mit ihrer Sonderstellung als Distrikt auch ein Problem in Bezug auf Wahlen: ihre Bürger können als einzige im Land ihr Parlament nicht wählen, da sie lediglich direkt der Regierung unterstehen und eine Wahl des Parlament nicht mit der Gewaltenteilung vereinbar wäre. Deswegen flammen immer wieder Diskussionen über den Status Washingtons auf. Die einen wollen den Distrikt zum 51. Bundesstaat machen, die anderen wollen ihn Maryland angliedern. Beides löst das ursächliche Problem jedoch nicht.

District of Columbia Sehenswürdigkeiten

Washington ist unbestritten das politische Zentrum der USA und allein schon deshalb als Ausflugsziel für Schulklassen sehr beliebt. Überall in der Stadt findet man Denkmäler und Gedenksteine, die an die fernere und nähere Vergangenheit der USA erinnern. Besonders beeindruckend sind die Denkmäler für die ehemaligen Präsidenten der USA, das Weiße Haus, das Capitol und die National Mall, ein großer Parkkomplex mitten in der Stadt, der ebenfalls viele Denkmäler beherbergt. Überhaupt, die Parks. Washington ist viel grüner als die meisten glauben. Mitten in der Stadt findet man Parks, Gärten und wildromantische Flussläufe, die man dort nie erwartet hätte.

Lust auf Kunst und Kultur? Dann auf zur Smithsonian Institution, dem riesigen Museumskomplex, der mehr als 10 Einrichtungen umfasst. Museen sind langweilig, meine Sie? Aber nicht, wenn sie sich in architektonisch sehr interessanten Gebäuden befinden oder sich beispielsweise mit der Geschichte der Spione auseinandersetzen, oder? Das Smithsonian, eine der reichsten Museumskollektionen der Welt, in dem man gut auch mehrere Tage verbringen kann, sollten Sie sich in keinem Fall entgehen lassen!

Noch nicht genug von Kunst und Kultur? Dann gönnen Sie sich doch eine Aufführung der Shakespeare Theatre Company oder des National Orchestras – nicht umsonst zählen diese Künstler zu den Besten des Landes. Übrigens: viele kulturelle Angebote sind für jedermann kostenlos, selbst der Besuch im Smithsonian oder in der Bundesdruckerei. Wer seinen Aufenthalt lieber auf dem Green verbringen möchte, hat die Wahl zwischen einigen hervorragenden Golfplätzen. Shoppingfans finden in einer der vielen Malls und Boutiquen bestimmt etwas Passendes. Und wem das nicht reicht: Baltimore und Annapolis sind etwa eine Autostunde entfernt und selbst New York City oder Philadelphia kann man innerhalb eines halben Tages mit dem Auto erreichen.

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