Washington und Baltimore
Vor wenigen Tagen kam ich von einer Rundreise durch den Osten der USA wieder und kann zusammenfassend sagen, dass es die Reise in jedem Fall wert war und man in eine etwas andere, aber sehr interessante Welt eintauchen kann.
Transportmöglichkeiten
Ich habe während der ganzen Zeit in Baltimore übernachtet und bin von da aus in die einzelnen Städte per Zug gereist. Das ist eine sehr empfehlenswerte, angenehme und relativ günstige Art die Städte zu entdecken. Innerhalb der Städte bietet es sich an, das Angebot der vielen Sightseeing- Bustouren wahrzunehmen. Man kommt zu den wichtigsten Punkten, kann dort einfach ein- und aussteigen, wenn man Lust hat und erhält während der Fahrt interessante Informationen. Außerdem kommt man so auch manchmal in Stadtgebiete, in denen es sich aus Sicherheitsgründen zu Fuß nicht anbietet als Tourist herumzulaufen. Es ist praktisch, sich vor dem Besuch im Internet über die verschiedenen Angebote, Preise und Abfahrtsorte- bzw. -zeiten zu informieren. Nun möchte ich zwei Reiseziel etwas genauer vorstellen:
1.Station: Washington D.C.
Am Bahnhof der Hauptstadt angekommen, könnte man meinen, man befindet sich bei der ersten Sehenswürdigkeit. Das imposante Bauwerk scheint aber nur ein Teil dieser „Weißen“ Stadt zu sein. Typisch für Washington sind die riesigen weißen Gebäude, wobei nach einem im 20. Jahrhundert abgeschlossenen Gesetz keines gößer als das Kapitol sein darf. Meine erste Station war der Arlington Cemetery- der zweitgrößte Friedhof der USA. Es ist unglaublich wie riesig das Gelände ist. Man sollte sich einfach die Zeit nehmen und zu Fuß etwas herumlaufen. Wie die Soldaten einst auf dem Kriegsfeld stehen die weißen Grabsteine in Reih und Glied auf 252ha Grundfläche. Außerdem kann man hier das Grab der Kennedys und das Arlington Memorial Amphittheater besichtigen.
Zum Pflichtbesuch gehört natürlich das Weiße Haus. Wichtig zu wissen ist allerdings, dass man sich 4 Monate vorher bei der Botschaft melden mus, ansonsten kann man das beeindruckende Gebäude nur aus sehr weiter Entfernung betrachten. Im dazugehörigen Informationscenter kann sich übrigens jeder über die Geschichte, Bewohner, Ausstattung etc. der offiziellen Residenz des Präsidenten informieren. Sehenswert ist auch das Kapitol. Schon von weitem wirkt dieses Gebäude beeindruckend. Nach langer Sicherheitscheck- Prozedur kann man einen Blick in den Plenarsaal des Repräsentantenhauses werfen und ein bisschen Luft der amerikanischen Legislative schnuppern.
In Washington D.C. gibt es entlang der Mall viele interessante Museen, in denen der Eintritt auch kostenlos ist. Zu den wirklich empfehlenswerten gehören das „United States Holocaust Memorial Museum“ und das „National Museum of the American Indian“. Bei ersterem ist besonders der Teil für Kinder einen Besuch wert: Hier wird die Geschichte eines kleinen Jungen anschaulich erzählt, wobei der Besucher die einzelnen Stationen selbst mit abläuft- entlang zerbrochener Fensterscheiben und Briefe, in denen der Junge über seine Situation schreibt. Zurzeit gibt es auch eine Sonderaustellung über die „Nazi Olympics Berlin 1936“. Interessant ist zudem auch das American Indian Museum. Hier soll den Besuchern auf sehr vielfältige Weise verdeutlicht werden, dass Indianer noch immer unter den Menschen sind, auch wenn ihr Erscheinen nicht gleich darauf hindeutet.
Allgemein kann man sagen, dass amerikanische Museen sehr schön sind: Viele Medien werden verwendet und alles erscheint sehr neu und aktuell. Anzumerken ist jedoch, dass es überall sehr kalt drinnen ist, da die Klimaanlagen auf Hochtouren laufen.
2. Station: Baltimore
Diese Hafenstadt wirkt auf den ersten Blick eher langweilig, doch kann man hier sehr schöne Ecken entdecken. Das Stadtbild ist geprägt von Backsteingebäuden und es wird versucht, dieses auch trotz vieler Neubauten zu erhalten.
Das Aquarium direkt am Inner Harbor gelegen ist nicht nur für Kinder ein Erlebnis. Hautnah kann man die unterschiedlichsten Meeresbewohner erleben und interessante Informationen erhalten. Highlight ist für viele sicherlich die Delphinshow, auch wenn es manchmal mehr Show um die Menschen als um die Tiere ist. Wem das zu langweilig ist, der sollte den dortigen Besuch zu seinem Geburtstag planen. An dem Ehrentag ist es möglich, mit den Meeresbewohnern selber zu tauchen und ihnen ganz nah zu sein. Sehenswert ist außerdem die Peabody Library. Eine der ältesten Bibliotheken der Welt in unglaublich schöner Architektur.
Für Leute, deren Englisch ganz gut ist, lohnt sich auch ein Besuch im Science Center am Hafen. Dort gibt es ein Teil der Wanderaustellung von Körperwelten unter dem Titel „The Brain- Our Three Pound Gem“- sehr faszinierend und anschaulich gemacht. Man sollte ausreichend Zeit einplanen und ab 16:00 ist der Eintritt auch etwas billiger. Dies sind nur zwei interessante Städte entlang der Ostküste der USA und sie sind, wenn auch auf unterschiedliche Weise in jedem Fall sehenswert!