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Vermont

Vermont ist vielen Amerikanern bekannt als der Staat, in den es die Reichen und Berühmten in den Sommermonaten oder zum Skifahren zieht. Vermont, das ist Luxus, Lifestyle, Lebensfreude. Aber Vermont hat auch andere, ruhigere, romantischere Seiten.

Die Bezeichnung Vermont leitet sich aus dem Französischen ab: „vert“ bedeutet grün, „mont“ bedeutet Berg. Die Zusammensetzung beider Wörter bedeutet also „Grüner Berg“. Und genau so lautet auch der Beiname des Staates, er heißt „The Green Mountain State“. Und jetzt raten Sie mal warum! Weil es dort die Green Mountains gibt, natürlich! Der französische Siedlungsursprung zeigt sich auch am Namen der Hauptstadt Vermonts, Montpelier. Von den Einwohnern Vermonts sagt man, sie seien innen so süß wie maple und außen so hart wie marble. Maple bzw. maple sirup (Ahornsirup) und marble, Marmor, haben eine ganz besondere Bedeutung in Vermont. Nirgendwo sonst wird so dem süßen Ahornsaft gefrönt, aber auch so viel davon hergestellt wie in Vermont. Und in Sachen Marmorabbau und -weiterverarbeitung gilt Vermont als US-amerikanische Hochburg.

Übrigens: Vermont ist der einzige der New England Staaten, der keinen Zugang zum Meer besitzt. Weil es in Vermont aber trotzdem so viele Gewässer gibt, ist Angeln und Fischen so eine Art Volkssport. Kein Wunder, dass hier auch das Fliegenfischen erfunden wurde!

Vermont

Vermont ©iStockphoto/Denis Jr. Tangney

Vermont Geographie

Vermont liegt wie alle New England Staaten im Nordosten der USA. Im Norden grenzt es an Kanada, im Westen an den Staat New York, im Süden an Massachusetts und im Osten bildet der Connecticut River die natürliche Grenze zu New Hampshire. Als einziger der New England Staaten verfügt er über keine Küste. Auf nur knapp 25.000 km², also einer Fläche etwas kleiner als Brandenburg, findet man fünf Landschaftstypen. Dazu gehören die White Mountains im Nordosten, das New England Upland im Osten, die Green Mountains im Zentrum Vermonts, die flachwellige Champlainsenke im Nordwesten und die Taconic Mountains im Südwesten Vermonts. Die westlichen Ausläufer der Appalachen prägen das Erscheinungsbild Vermonts wesentlich. Den höchsten Punkt des Staates markiert Mount Mansfield mit 1340 Metern Höhe. Im Kontrast dazu befindet sich der Lake Champlain auf gerade mal 29 Metern über NN.

Neben Wäldern und beeindruckend hohen und teilweise auch recht schroffen Bergen findet man in Vermont auch eine große Anzahl von Flüssen und Seen. Zu den größten Flüssen zählen der Connecticut River, der Hudson oder der längste Fluss des Staates, der Otter Creek. Der Champlainsee und der etwas kleinere Lake Memphremagog sind nicht nur hervorragende Trinkwasserspeicher, sie zählen auch zu den beliebtesten Erholungsgebieten Vermonts.

Anders als in den meisten anderen New England Staaten ist das Klima in Vermont kühl-gemäßigt und kontinental. Da der direkte Einfluss des Atlantik fehlt, herrschen hier kalte Winter und heiße Sommer. Ergiebige Schneefälle durch atlantische Luftmassen sind keine Seltenheit und garantieren den Wintersportorten jedes Jahr aufs Neue gute Umsätze.

Vermont Geschichte

Bevor die ersten Europäer das Gebiet des heutigen Staates Vermont betraten, wurde es bereits sowohl von den Algonkin als auch von den Irokesen beansprucht. Anfang des 17. Jahrhunderts ließen sich weiße Siedler hier nieder. Den Anfang machte der Franzose Samuel de Champlain. 1609 erreichte er den See, der auch heute noch nach ihm benannt ist. Ihm folgten zunächst französische Siedler, die 1666 im Champlainsee auf der Isle La Motte eine Befestigungsanlage errichteten.

Nach den Franzosen kamen auch die ersten Briten in das Gebiet bei Fort Dummer und Brattleboro. Zu dieser Zeit, 1724, beanspruchten die beiden britischen Kolonien New Hampshire und New York die Gerichtsbarkeit über Vermont. Der Streit legte sich auch nicht, nachdem die Franzosen 1763 vertrieben waren. Im Gegenteil: mit den immer neuen Siedlern aus Connecticut, Rhode Island und Massachusetts verstärkten sich die Spannungen so sehr, dass einer der Neuankömmlinge, Ethan Allen, zusammen mit seinen Brüdern eine bewaffnete Truppe bildete. Die „Green Mountain Boys“ übten Druck auf die Bauern aus, vertrieben die britischen Truppen lange vor der Unabhängigkeitserklärung aus dem Gebiet und waren maßgeblich an der Gründung einer eigenen Republik 1777 beteiligt. Die Republik Vermont, unabhängig und mit eigener Verfassung, bestand bis 1791. Zu diesem Zeitpunkt beantragte Vermont seinen Status als Bundesstaat und wurde auch tatsächlich in die Union aufgenommen.

Einen echten wirtschaftlichen Aufschwung erfuhr Vermont erst durch den Abbau von Granit und Marmor und den Aufbau von Spezialfabriken für Werkzeugmaschinen Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts. Durch den langsam einsetzenden Fremdenverkehr konnte der Staat seine wirtschaftliche Stabilität ausbauen. Spätestens seit den regelmäßigen Aufenthalten reicher und bekannter Menschen in seinen kleinen Bergdörfern hat Vermont seinen Status als Prominenten- und Luxusdestination gefestigt.

Vermont Sehenswürdigkeiten

Wie überall in den USA findet man vor allem National Monuments über den ganzen Staat verteilt. Diese Stätten sind im weitesten Sinne ein Denkmal und erinnern meist an eine Schlacht, einen Helden oder ein wichtiges Ereignis der amerikanischen Geschichte im Allgemeinen und der Lokalgeschichte im Besonderen. In Vermont steht beispielsweise das Bennington Battle Monument, das an den amerikanischen Sieg über die Briten 1777 erinnert.

Wer schon immer mal wissen wollte wie man Ahornsirup macht, fährt am besten nach Rutland oder Barre. Hier befinden sich nämlich die traditionellen Ahornsirup-Zentren der USA. Und wenn man schon mal da ist, kann man sich auch gleich noch anschauen, wie Granit oder Marmor gebrochen wird. Übrigens: die Steinmetz Association gibt es nicht nur im Comic, die gab es hier tatsächlich. Allerdings handelte es sich dabei nicht um eine Geheimorganisation sondern um eine Gewerkschaft mit 500 Mitgliedern.

Die meisten Touristen kommen nach Vermont, um sich in schöner Umgebung zu entspannen und zu tun, was immer sie wollen. Viele von ihnen gehen im Sommer Angeln, so dass selbst die beiden großen Seen Vermonts gut besucht sind. Auch Jagen, Wandern und Klettern haben hier Tradition. Verhältnismäßig neu sind luxuriöse Golfplätze in der Gegend um Touristenhochburgen. Hält man sich etwas abseits von ihnen, entdeckt man zwischen Wäldern und Boutiquehotels auch noch ein Stück ursprüngliches Vermont mit überwucherten alten Farmen, überdachten Brücken und verschlafenen kleinen Dörfern.

Wenn Sie allerdings genau das wollen, Ski oder Snowboard fahren, Lärm, viele Menschen, Parties und Aprés Ski, dann sind Sie vor allem im Winter in den Bergen von Vermont genau richtig. Die Abfahrtsbedingungen sind meist optimal in den mehr als 25 Skigebieten. Also wie sagt man so schön? Ski heil!

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